Ahmedabad, Indien – Nach dem Flugzeugabsturz in Indien von Air India dauern die Bergungsarbeiten weiterhin an. Am Sonntag gelang den Ermittlern ein wichtiger Durchbruch – der zweite Flugschreiber, die sogenannte Blackbox, wurde gefunden. Der Stimmenrekorder konnte nahe der Absturzstelle geborgen werden. Dieses Gerät zeichnet die gesamte Kommunikation zwischen den Piloten und den Fluglotsen auf und kann damit möglicherweise zur Aufklärung der Absturzursachen beitragen. Die Nachricht über den Fund des Flugschreibers wurde von einem Berater des indischen Premierministers Narendra Modi bekannt gegeben und löste Hoffnung auf eine baldige Klärung der Unfallursachen aus.

Flugzeugabsturz in Indien: Air India im Fokus der Aufmerksamkeit
Der grausame und verheerende Unfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag am Flughafen Ahmedabad, als eine Boeing 787-8, ein Dreamliner, kurz nach dem Start in ein Wohngebiet stürzte. Die mit 242 Menschen besetze Maschine sollte eigentlich zum Londoner Flughafen Gatwick fliegen, stürzte jedoch kurz nach dem Start in ein dicht besiedeltes Wohngebiet. Die Folgen des Unglücks sind noch immer nicht vollständig geklärt. Mindestens 279 Menschen kamen nach aktuellen Zählungen bei dem Absturz ums Leben. Unter den Opfern befinden sich 241 Passagiere des Flugzeugs und dessen gesamte Besatzung. Nur ein Passagier des Flugzeugs konnte den Absturz überleben. Doch die Katastrophe beschränkt sich nicht allein auf die Passagiere. Denn auch am Boden forderte der Absturz des Flugzeugs viele zivile Opfer. Mindestens 38 Anwohner wurden getötet und viele weitere verletzt. Aufgrund der Größe des Absturzgebietes und der unklaren Lage vor Ort können die Zahlen der Opfer bisher nicht abschließend beurteilt werden. Noch immer laufen die Rettungs- und Bergungsarbeiten im betroffenen Gebiet.
Rettungskräfte sind weiterhin auf der Suche nach Vermissten
Die Absturzstelle gleicht einem Trümmerfeld, in welchem Rettungskräfte weiterhin unermüdlich im Einsatz sind, um verschüttete und verletzte Personen zu finden und zu bergen. Die Hauptaufgabe der Retter ist die Suche nach Vermissten und nach Überresten der Opfer. Bereits am Freitag gelang es den Ermittlern, den ersten Flugschreiber der Maschine zu finden und zu sichern. In diesem Gerät werden unter anderem alle technischen Daten des Fluges aufgezeichnet. Unter anderem können daraus die Flughöhe, die Geschwindigkeit und der Kurs des Fluges abgelesen werden. Die Auswertung beider Flugschreiber ist von entscheidender Bedeutung für die Rekonstruktion der letzten Flugminuten und zur Klärung der Ursachen des Absturzes. Denn bisher ist die genaue Ursache des Unglücks weiterhin unklar. Sowohl die indische Behörde zur Untersuchung von Flugunfällen (AAIB) als auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB führen gemeinsam die Ermittlungen. Als erste Reaktion auf die nationale und internationale Tragödie hat das indische Ministerium für Zivilluftfahrt die Bildung eines Komitees angekündigt, welches einen detaillierten Bericht zu den Unfalluntersuchungen vorlegen soll. Innerhalb von drei Monaten soll dieser Bericht erstellt werden und Empfehlungen enthalten, wie künftige Unfälle dieser Art verhindert werden können.
Entschädigung für die Familien der Opfer
Die Fluggesellschaft Air India hat bereits angekündigt, die Angehörigen der Opfer des Unglücks finanziell zu entschädigen. Eine Summe von 25.000 Euro für jede Familie steht aktuell im Raum. Diese Maßnahme soll den Hinterbliebenen in der ersten schweren Zeit eine finanzielle Unterstützung bieten, auch wenn diese den Verlust von nahen Verwandten natürlich nicht entschädigen kann. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass der Grund für das Unglück gefunden werden muss, um weitere schwere Unfälle dieser Art in Zukunft effektiv verhindern zu können.